Schlüsselrolle für Klimaneutralität: Veranstaltung im Kreishaus informierte über Anwendung von Wasserstoff

(PM) Es ist ein chemisches Element, dem eine Schlüsselrolle für die Klimaneutralität zugesprochen wird: Wasserstoff gilt als nachhaltiger Energieträger, der von der Wirtschaft in zahlreichen Feldern angewendet werden kann. Welche Möglichkeiten sich ergeben und wo andere Lösungen sinnvoller sind zeigte nun eine Veranstaltung unter dem Titel „Mittelstand meets Wissenschaft“, die im Kreishaus Osnabrück stattfand. 60 Wirtschaftsunternehmen waren der Einladung von Landkreis Osnabrück und WIGOS gefolgt.

Die Bundesrepublik will bis 2045 Klimaneutralität erreichen. Dafür wird Wasserstoff eine wesentliche Rolle spielen. Die Anwendungsmöglichkeiten dieses Elements waren nun Thema einer Veranstaltung im Kreishaus Osnabrück. An dieser nahmen teil (von links): Peter Vahrenkamp (WIGOS), Ingo Große-Kracht und Michael Fedler (Landkreis Osnabrück, Referat für strategische Planung), Martin Jones (Nowega GmbH), Landrätin Anna Kebschull, Esther Stahl (Fraunhofer Umsicht), Leif Frederik Blum (Westenergie), Alexander Schröder (Feldhaus Klinker). Foto: Landkreis Osnabrück/Eckhard Wiebrock

 

 

Die Bundesrepublik hat sich gesetzlich verpflichtet, bis zum Jahr 2045 Klimaneutralität zu erreichen. Ein wichtiger Schritt dahin: Am 14. November des vergangenen Jahres veröffentlichte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Pläne für ein bundesweites Wasserstoffkernnetz. Zwei bisher zum Erdgasnetz gehörende Fernleitungen durchqueren den Landkreis Osnabrück und sollen bis 2032 mit Wasserstoff geflutet werden. Somit liegen einerseits konkrete Entwürfe zur Planung der Infrastruktur auf dem Tisch, obwohl andererseits noch viele Fragen offen sind. Woher wird Deutschland den benötigten Wasserstoff beziehen? Für welche Anwendungen wird Wasserstoff eine Rolle spielen? Was wird der Energieträger kosten?

Dass Wasserstoff als Energieträger für nachhaltige Energie eine Rolle bei der Transformation der Wirtschaft spielen wird, darin sind sich die Experten einig. Das gilt aber voraussichtlich nicht für alle Branchen. So gilt als effizienterer Weg der Dekarbonisierung, wenn Betriebsprozesse mit Strom aus erneuerbaren Quellen direkt elektrifiziert werden können.

Esther Stahl vom Fraunhofer Umsicht Institut referierte zur zukünftigen Rolle von Wasserstoff für den Mittelstand und ging dabei auf Betriebsprozesse und mögliche Anwendungsfelder ein. Außerdem erläuterte Sie, welche Branchen an einer Wasserstoffwirtschaft partizipieren können: einerseits Branchen mit Hochtemperaturprozessen oder Unternehmen im Bereich der Schwerlastmobilität. Im Feld der Versorgung auch Branchen wie etwa Hersteller von Pumpen und Kompressoren oder der Tank- und Behälterbau. Sie unterstrich die wichtige Rolle des Energieträgers, erwartet aber auch lokale Unterschiede bei der Versorgung und Infrastruktur. Es folgte ein Impuls von Alexander Schröder, Betriebsleiter bei Feldhaus Klinker in Bad Laer, der die Pläne des Familienunternehmens für den Einsatz von Wasserstoff skizzierte. Er unterstrich den Willen voranzugehen, betonte aber auch, dass über einen CO2-Preis höhere staatliche Einnahmen generiert werden sollten, um Transformationskosten zu vergesellschaften. Martin Jones vom Fernleitungsnetzbetreiber Nowega aus Münster war beteiligt an der bundesweiten Konzeptionierung des Wasserstoffkernnetzes und stellte die Pläne für den Leitungsverlauf durch den Landkreis Osnabrück vor. Abschließend ging Leif Frederik Blum von Westenergie auf die Rolle der Verteilnetzebene ein und erläuterte, wie Wasserstoff zu den Unternehmen gelangen kann und welche Fragen dabei noch offen sind.

Landrätin Anna Kebschull freute sich über die positive Resonanz zu der Veranstaltung und würdigte die Anstrengungen der regionalen Unternehmen auf dem Weg zur klimaneutralen Transformation: „Unser Energiesystem ist wie ein großes altes Gebäude, das wir jetzt kernsanieren müssen, während wir darin gut wohnen wollen. Das ist eine gesellschaftlich gewollte und sehr herausfordernde Aufgabe. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie agil und innovativ sich viele Unternehmerinnen und Unternehmer bei uns in der Region in diese Veränderungsprozesse begeben.“ Sie kündigte an, dass Landkreis und WIGOS die regionale Wirtschaft weiterhin in dem Innovationsprozess begleiten werden.

 

 

 

 

 

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