Vorerst keine neue Zugverbindung zwischen Wissingen und Osnabrück

(PM) Es ist ein Thema, das immer wieder aufkommt: Wie kann der Zug-Takt zwischen Osnabrück und Wissingen verbessert werden? Aktuell verkehren die Züge in stündlichem Rhythmus. „Wir sind beständig auf der Suche nach Möglichkeiten, die Wissingen noch besser an die Stadt anbinden“, sagt Bürgermeister Guido Halfter. Aber nicht nur in der Verwaltung macht man sich Gedanken, auch Bürgerinnen und Bürger treibt die Frage um. Dass gute Ideen nicht immer umsetzbar sind, musste jetzt ein Bürger feststellen, der sich mit einem vermeintlich einfachen Vorschlag an das Rathaus gewandt hatte.

Im Zentrum des Vorschlags: die seit dem Fahrplanwechsel Anfang Dezember stündlich verkehrende neue Regionalbahnlinie RE62 zwischen Löhne und Rheine, die durch Wissingen fährt. „Wir haben uns gefragt, ob diese Linie nicht als Ergänzung zur bestehenden stündlichen Anbindung RB61 nach Osnabrück auch in Wissingen halten kann – das würde zwar keinen echten halbstündigen Takt ergeben, aber die Frequenz von Wissingen nach Osnabrück verdoppeln“, so die Idee zur Verbesserung der Anbindung.

Auf Anfrage der Gemeinde teilte die Deutsche Bahn nun mit, dass dies nicht umsetzbar ist. „Das Produkt RE62 ist bewusst als Regionalexpress-Linie konzipiert, um eine kurze Reisezeit zwischen Start- und Zielbahnhof der Linie anbieten zu können. Eine von den jetzigen Verkehrshalten abweichende Haltekonzeption, würde das Produkt in Richtung eines Regionalbahnangebots mit längeren Reisezeiten überführen, was konzeptionell nicht vorgesehen ist“, heißt es in dem Antwortschreiben.

Aber nicht nur das: „Neben der grundsätzlichen Spezifikation als Regionalexpress-Linie stehen auch betriebs- und fahrplantechnische Zwänge zusätzlichen Halten entgegen. Die Linie RE62 ist in die Knoten Löhne und Rheine eingebunden und stellt dort Übergänge auf andere Linien sicher. Zusätzliche Halte sowohl zwischen Löhne und Osnabrück als auch zwischen Osnabrück und Rheine würden aufgrund der verlängerten Fahrzeit den Verlust eben dieser gewollten Übergänge in den Knotenbahnhöfen zur Folge haben“, erklärt die DB ihre Absage.

„Wir würden uns freuen, wenn die Bahn in Zukunft weitere Züge mit Halt in Wissingen einsetzt“, sagt Bürgermeister Halfter. Gerade mit Blick auf die Neubaugebiete in dem Ortsteil sei der Bedarf an regelmäßigen Verbindungen von und nach Osnabrück gegeben. „Viele Bewohner der Wissinger Mark pendeln nach Osnabrück zur Arbeit“, so Halfter. „Eine Fahrt mit der Bahn dauert gerade einmal sieben Minuten, mit dem Bus ist man mehr als 20 Minuten unterwegs“, rechnet er vor. Das habe er auch im Rahmen der Anfrage gehört. „Viele Nachbarn nutzen statt der Züge lieber den Bus, da die Taktlage deutlich günstiger ist“, hieß es in dem Schreiben.

Foto: Gemeinde Bissendorf/Schäfer