Breitbandausbau geht weiter

(PM)Schnelles Internet für 130 Adressen: Im Baulos Hilter-Eppendorf beginnen die Arbeiten für den Breitbandausbau. Vertreter von Landkreis Osnabrück, der Gemeinde Hilter, des Netzbetreibers und der ausführenden Firma machten jetzt den Ersten Spatenstich.

Das Netz wird von der Landkreis-Tochter TELKOS gebaut. Das Baulos in Hilter-Eppendorf gehört dabei zur sogenannten Ausbaustufe 2, die fünf Baulose mit rund 1.600 Adressen umfasst. In Hilter-Eppendorf werden von dem Ausbau neben Privathaushalten auch mittelständische Gewerbebetriebe und Landwirte profitieren. Die Arbeiten für die Ausbaustufe werden voraussichtlich rund ein Jahr in Anspruch nehmen – wobei insbesondere der Ukraine-Krieg einige Unwägbarkeiten mit sich bringt. Dabei sind die Arbeiten ohnehin schon anspruchsvoll: Das gilt etwa für die Topografie im Teutoburger Wald, die gegebenenfalls Felsbohrungen notwendig macht, als auch für die Querung der Bahntrasse und der A33.

Dennoch: Landrätin Anna Kebschull freut sich, dass der Breitbandausbau an Fahrt aufnimmt. Das Ausbaugebiet habe ohne den geförderten Ausbau keine Glasfaserperspektive gehabt, da es stark zersiedelt sei: „In der Vergangenheit haben die privaten Telekommunikationsanbieter den Breitbandausbau im ländlichen Raum aus wirtschaftlichen Gründen ausgespart. In enger Abstimmung mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden sorgen wir dafür, dass Unternehmen und private Haushalte so schnell wie möglich mit zeitgemäßer Infrastruktur versorgt werden.“

Neu an Bord ist als Netzbetreiber die GVG Glasfaser GmbH, über die Interessenten künftig bei der Marke „teranet“ schnelle Internetanschlüsse als auch Telefonie und Fernsehen buchen können. Die Vermarktung startet am 1. September. Die Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Kiel hatte bei der europaweiten Ausschreibung für die anstehenden Ausbaustufen das attraktivste Angebot abgegeben. Die GVG Glasfaser GmbH hat sich auf die digitale Infrastruktur spezialisiert: Dabei handelt es sich um die sogenannte fibre-to- the-home-Technik, kurz FTTH. Bei dieser Vorgehensweise wird die Glasfaser bis direkt ins Haus oder Unternehmen verlegt, so dass die Internetnutzung völlig unabhängig vom herkömmlichen Telefonnetz auf Basis veralteter Kupferleitungen läuft.

Der Breitbandausbau wird vom Bund mit 50 Prozent und vom Land Niedersachsen mit 25 Prozent gefördert. Die restlichen 25 Prozent trägt der Landkreis Osnabrück bei. Bis 2025 sollen die „weißen Flecken“ – also besonders schlecht versorgte Gebiete mit verfügbaren Bandbreiten von weniger als 30 Mbit pro Sekunde – im Landkreis beseitigt sein. Dabei handelt es sich um 11.000 Adressen in 29 Baulosen. Zusätzlich erschließt die GVG Glasfaser GmbH im Landkreis Osnabrück eigenwirtschaftlich – also auf eigene Rechnung und ohne öffentliche Fördermittel – die bereits etwas besser versorgten Bereiche, auch als graue oder schwarze Flecken bezeichnet. Davon werden bis zu 60.000 Wohneinheiten und gut 7.000 Gewerbetreibende profitieren.

Foto: In Hilter-Eppendorf startet der Breitbandausbau. Der erste Spatenstich erfolgte durch (von links) Dirk Holtgrewe (Geschäftsführer TELKOS), Landrätin Anna Kebschull, Bürgermeister Marc Schewski, Sandro Schnepfe (Geschäftsführer Baufirma Knaak), Andreas Niehaus (Netzbetreiber GVG Glasfaser) und Frank Debrecht (Ingenieurgesellschaft Nordwest).

©Landkreis Osnabrück/André Havergo