Verbraucherpreise gestiegen

(dpa) Die Verbraucherpreise sind in Niedersachsen im Januar weiter gestiegen. Wie das Landesamt für Statistik am Montag auf der Grundlage von vorläufigen Daten in Hannover mitteilte, lag die Jahresinflationsrate im Januar 2022 bei 4,7 Prozent. Im Dezember hatte sie bei 5,4 Prozent gelegen.

Im Vergleich mit dem Vormonat Dezember 2021 stieg das Niveau der Verbraucherpreise um 0,2 Prozent, hieß es. Vor allem die Energiepreise trugen zu den Preiserhöhungen bei: Sie stiegen insgesamt um 20,0 Prozent im Vergleich zum Januar 2021 an. Ohne die Energiepreissteigerungen läge die Januar-Inflationsrate in Niedersachsen bei 3,0 Prozent.

Deutliche Preisanstiege gab es laut Landesamt im Januar im Verkehrsbereich, der insgesamt um 10,9 Prozent nach oben kletterte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Preise für Kraftstoffe um 26,0 Prozent höher. Die Preise für Superbenzin stiegen um 24,5 Prozent, die für Dieselkraftstoff um 29,3 Prozent.

Die Preise für Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe lagen im Januar 2022 um 4,5 Prozent über dem Niveau im Januar 2021. Im Bereich Haushaltsenergie erhöhten sich die Kosten um 16,9 Prozent. Dabei mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher für Heizöl 50,4 Prozent mehr zahlen als vor einem Jahr, die Preise für Erdgas stiegen um 23,9 Prozent an. Die Strompreise stiegen im Januar um 9,1 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahresmonat an.

Auch die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen im Januar um 5,3 Prozent. Die Butterpreise kletterten im Vergleich mit Januar 2021 um 17,8 Prozent, die Preise für Gemüse um 10,3 Prozent. Tomaten waren sogar 23,4 Prozent teurer als vor einem Jahr.

Für Menschen im Niedriglohnbereich und in prekären Jobs, die aufs Auto angewiesen seien, sei der Anstieg der Kraftstoffpreise um 26 Prozent ein Desaster, teilte dazu die Landesarmutskonferenz Niedersachsen mit. Arme Menschen gerieten gerade im Winter durch derartige Inflationsentwicklungen in existenzielle Nöte. Daher fordere die Landesarmutskonferenz die Erhöhung der Regelsätze für Hartz-IV und Grundsicherung auf 600 Euro, eine einmalige Konsumhilfe von 1000 Euro für Arme, die sofortige Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 13 Euro pro Stunde und die Umwandlung geringfügiger Beschäftigung in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, hieß es.

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