Eine der größten Evakuierungsmaßnahmen in Osnabrück
(Nat) In Osnabrück steht am Sonntag eine der größten Evakuierungsmaßnahmen in der Geschichte der Stadt an. Im Stadtteil Fledder könnten mehrere Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegen. Dieser Verdacht hat sich bei Arbeiten im Lokviertel ergeben, wie der Leiter des Fachbereichs Bürger und Ordnung Thomas Cordes erklärt:
Wie die Stadt Osnabrück mitteilte, untersuchen Spezialisten die Verdachtspunkte am Sonntag und entschärfen sie wenn nötig. Dafür müssen Sonntagmorgen 14.000 Menschen bis 7 Uhr ihre Häuser verlassen. Für sie gibt es ein Evakuierungszentrum in der Gesamtschule Schinkel. Wann sie wieder nach Hause zurückkönnen, steht vorab nicht fest. Es könne sein, dass der Kampfmittelräumdienst schon am Nachmittag fertig wird, die Arbeiten könnten sich aber auch bis Mitternacht hinziehen. Im Evakuierungsgebiet liegen Teile der südlichen Innenstadt und der Stadtteile Fledder, Schinkel und Schölerberg. Der Hauptbahnhof bleibt an dem Tag gesperrt. Auch drei Pflegeheime und zwei Krankenhäuser liegen im Evakuierungsgebiet. Das Marienhospital und das Christliche Kinderhospital bereiten sich auf die Bombenentschärfung im Lokviertel vor. Das Marienhospital reduziert bis Sonntag die Zahl der Patientinnen und Patienten deutlich. Bei Notfällen fahren Krankenwagen auch am Sonntag zum Kinderhospital. Auch Geburten sind dort am Sonntag möglich, sofern die Schwangere bis zum Evakuierungsstart um 7 Uhr aufgenommen wurde. Zum Schutz der nicht transportfähigen Patienten werden rund um die möglichen Bomben Wassercontainer aufgestellt. Sie sollen im Fall einer Explosion die Druckwelle abmildern.
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