Große Einsatzübung der Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord in Neuenkirchen erfolgreich verlaufen
(PM/ SW) Am vergangenen Samstag, den 04.05.2024, trafen sich die Einheiten der Feuerwehrbereitschaft Nord zu einer gemeinsamen Einsatzübung mit dem THW Quakenbrück in Neuenkirchen. Die Molkerei Mertens und die angrenzende Freifläche der Firma Seelmeyer bildeten das Einsatzobjekt.
Das geübte Szenario sah folgendermaßen aus: Eine Explosion während Produktionsarbeiten löste einen Großbrand aus. In der Halle befanden sich 12 Personen, von denen vier das Gebäude eigenständig verlassen konnten. Acht Personen wurden vermisst. Flammen schlugen aus dem Gebäude, durch die starke Rauchentwicklung ist die Halle vollständig verqualmt. Durch starken Funkenflug wurde ein angrenzendes Waldgebiet bedroht. Da die Einsatzlage für die erst alarmierte Feuerwehr Neuenkirchen zu groß war, wurde nach dem Einsatzdrehbuch die Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord mit einem Zug des THW Quakenbrück nachalarmiert. Durch die Druckwelle der Explosion ist es zudem auf der angrenzenden Freifläche der Firma Seelmeyer zu zwei schweren Unfällen mit eingeklemmten Personen unter einem Bagger und einer LKW Mulde gekommen. Eine Person ist auf eine LKW Mulde geschleudert worden und wurde dabei verletzt. Zudem waren auch auf dem Molkereigelände zwei Unfälle mit verletzten Personen geschehen.
Bereitschaftsführer Till Kramer mit seiner Führungsgruppe bildete drei Einsatzabschnitte. Den Einsatzabschnitt 1 bildete der Gebäudebrand mit den vermissten Personen sowie die angrenzende Waldbrandbekämpfung. Hier wurden die Fachzüge 1, 2 und 5 der Bereitschaft eingesetzt. Da aufgrund des massiven Löschwassereinsatzes das örtliche Wasserversorgungsnetz zusammenbricht, muss zudem eine Wasserversorgung im Pendelverkehr aus einer entfernten Tonkuhle am Weeser Damm eingerichtet werden.
Einsatzabschnitt 2 bildet die Brandbekämpfung von der Parkfläche der Molkerei. Hier waren durch die Explosion zudem zwei Personen schwer verletzt worden. Eine Person war unter dem Vorderrad eines LKW eingeklemmt. Hier musste der schwere LKW im Rahmen einer technischen Rettung angehoben werden um die Person zu befreien. Die andere Person befand sich auf einer Arbeitsbühne unter dem Außendach der Halle. Sie musste nach Stabilisierung von der rund sieben Meter hohen Plattform gerettet werden.
Im Einsatzabschnitt 3 waren durch die Druckwelle der Explosion auf dem Nachbargelände mehrere Personen verletzt und zum Teil schwierig eingeklemmt worden. Hier wurde von der Einsatzleitung der Zug des THW Quakenbrück eingesetzt. Eine LKW Mulde war auf ein Auto gestürzt, Zudem war eine Person in einem auf dem Dach liegenden Auto vor einem Bagger eingeklemmt. Besondere Herausforderung: Die Person war nicht nur im Auto eingeschlossen, ein Arm war auch noch unter dem Frontschild des Baggers eingeklemmt
Zwischendurch gab es dann immer wieder mal besondere Einspielungen, die die Kräfte vor neue Herausforderungen stellten. So gab es bei einem Kameraden ein massives psychisches Problem. Er musste gerettet werden und wurde anschließend von Feuerwehrseelsorger Thomas Wirp betreut.
Nach rund zwei Stunden waren alle Aufgaben abgearbeitet. Alle vermissten Personen wurden gefunden und die verletzten und eingeklemmten Personen konnten befreit und gerettet werden. Nach einer abschließenden Lagebesprechung wurde das Übungsende verkündet. Die Kräfte räumten auf und konnten dann in den Einsatzabschnitt 4 Versorgung am Feuerwehrhaus Neuenkirchen zurückkehren. Dort gab es dann aus der Feldküche des Fachzuges 4 noch ein leckeres Essen.
Bereitschaftsführer Till Kramer dankte den über 150 anwesenden Einsatzkräften für ihr Engagement und der Molkerei Mertens sowie der Firma Seelmeyer für die Unterstützung und das zur Verfügung stellen des Einsatzgeländes. Ein besonderer Dank galt zudem Neuenkirchens Ortsbrandmeister Maik Geers, der mit seinem Team die Übung ausgearbeitet und auch die technisch anspruchsvollen Aufgaben vorbereitet hatte. Brandabschnittsleiter Nord Herbert Kempe überbrachte die Grüße des Kreiskommandos und der Gemeinde Neuenkirchen an die Einsatzkräfte. Die Einsatzübung habe die Leistungsfähigkeit der Feuerwehrbereitschaft Nord in Zusammenarbeit mit dem THW bewiesen, betonte Kempe.