Krisenmodus, Beförderungen und Grünkohl – Georgsmarienhütter Stadtfeuerwehr zieht bei Jahreshauptversammlung Bilanz

(PM) Premiere bei der Jahreshauptversammlung der Stadtfeuerwehr Georgsmarienhütte: Erstmals war eines der drei Feuerwehrhäuser im Stadtgebiet Schauplatz der Traditionsveranstaltung, bei der neben einem Rückblick auf das Jahresgeschehen in 2023 sowie einigen Ehrungen und Beförderungen auch das deftige Grünkohlessen nicht fehlen durfte. Über 100 Kameradinnen und Kameraden sowie weitere Gäste aus Verwaltung, Politik und anderen Behörden konnte Stadtbrandmeister Bernard Funke somit im Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Georgsmarienhütte am Erzlager begrüßen.

Über 100 Kameradinnen und Kameraden hatten sich im Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Georgsmarienhütte am Erzlager zur Jahreshauptversammlung der Stadtfeuerwehr eingefunden – an diesem Standort eine Premiere. © Stadt Georgsmarienhütte Niklas Otten

Dabei machte der Stadtbrandmeister aber gleich zu Beginn deutlich, dass diese Art der Mitgliederversammlung höchstwahrscheinlich eine einmalige Sache bleibe und für das kommende Jahr eine alternative Lokalität gesucht werde, wenngleich die große Fahrzeughalle und das Grünkohlbuffet auf dem Gang auch einen gewissen Charme hatte. Bevor dieses bei den Teilnehmenden in den Vordergrund rückte, galt es noch zehn gut gefüllte Tagesordnungspunkte abzuarbeiten.

„Krisenmodus“ sei das Wort des Jahres gewesen, stellte Funke in seinem Jahresbericht heraus. Gerade mit Blick auf die voraussichtlich immer weiter zunehmenden Extremwettereignisse – wie beispielsweise zuletzt die Hochwasserlage zum Jahreswechsel – sei das Leben ein Stück weit unsicherer geworden und die Krisen würden sich unvermindert aneinanderreihen. Vor diesem Hintergrund spiele die Feuerwehr im Bereich der inneren Sicherheit im Allgemeinen und im Bereich der Gefahrenabwehr im Speziellen eine immer unverzichtbarere Rolle. Und um diese Aufgaben verlässlich sicherstellen zu können, brauche es, so Funke, eine der Aufgabenstellung gerecht werdende Ausstattung. „Investitionen in eine bedarfsgerechte wachsende Feuerwehr sind unverzichtbar.“ In Kürze soll dazu der Feuerwehrbedarfsplan vorgelegt werden. Als weitere große Herausforderung machte Funke die zunehmende Komplexität der Anforderungen an die Einsatzkräfte aus – insbesondere an die leitenden Personen: „Feuerwehrführungskräfte müssen sich mittlerweile zu echten Managern entwickeln, was enorm viel Zeit in Anspruch nimmt.“ Deshalb sei es erforderlich, dass an den Rahmenbedingungen weitergearbeitet werde, um die oft genannte „Work-Life-Balance“ auch wirklich sicherstellen zu können. „Wir brauchen junge und interessierte Menschen, die sich in der Feuerwehr wohlfühlen. Dies betrifft die zwischenmenschliche Ebene ebenso, wie die sachliche Ausstattung.“

Erfordernisse, die auch die Verwaltung erkannt hat, wie Bürgermeisterin Dagmar Bahlo an vielen Stellen ihres Grußwortes verdeutlichte. „Die Stadtfeuerwehr steht in vielen Bereichen gut da, aber es gibt noch die eine oder andere Herausforderung zu meistern.“ Dieses bezog sich ebenso auf die Frage nach dem Zustand der Feuerwehrhäuser, wie unter anderem auf die Tagesverfügbarkeit der Einsatzkräfte. Doch es gibt auch Positives zu vermelden: Neben der noch für dieses Jahr bevorstehenden Auslieferung des LF 10 für die Feuerwehr Kloster Oesede, wurde auch die Stelle eines hauptamtlichen Gerätewartes bewilligt. Außerdem konnte sich die Stadtfeuerwehr erfolgreich als Standort für ein sogenanntes Wechselladerfahrzeug durchsetzen, das künftig im Rahmen der Kreisfeuerwehrbereitschaft im Gebiet des Landkreises Osnabrück zum Einsatz kommen wird. Nicht zuletzt dankte Bahlo den Kameradinnen und Kameraden für das Engagement im Zusammenhang mit der Hochwasserlage rund um den Jahreswechsel: „Gerade zur Weihnachtszeit, die eigentlich besinnlich im Kreise der Familie verbracht werden sollte, sind derartige Einsätze keine Selbstverständlichkeit und verdienen deshalb eine besondere Anerkennung.“

Nach den weiteren Grußworten der Gäste, zu denen in guter Tradition auch eine Delegation der Feuerwehr aus Remagen gehörte, standen zum Abschluss der Jahreshauptversammlung noch einige Neubesetzungen, Ehrungen und Beförderungen auf der Agenda. Den Anfang machten dabei Tim Dreyer und Adrian Kuckmeyer, die zum neuen Stadtjugendfeuerwehrwart bzw. zum neuen stellvertretenden Stadtjugendfeuerwehrwart ernannt wurden. Bei den Ehrungen stachen insbesondere Hans Licher und Werner Heine heraus, die auf 70 bzw. sogar 75 Jahre Mitgliedschaft in der städtischen Feuerwehr zurückblicken können. Dafür erhielten die Beiden stehenden Applaus, der unmittelbar danach auch dem ehemaligen Ortsbrandmeister der Feuerwehr Georgsmarienhütte Ralf Heine zu Teil wurde. Heine durfte für seine Verdienste um das Feuerwehrwesen von Regierungsbrandmeister Matthias Röttger die Ehrennadel in Bronze des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen in Empfang nehmen. Und bevor Stadtbrandmeister Funke dann endgültig zum Grünkohlbuffet einladen konnte, durften sich noch 22 Kameradinnen und Kameraden über Beförderungen von den Dienstgraden Oberfeuerwehrmann/Oberfeuerwehrfrau bis zum Hauptbrandmeister freuen.