Eine der ersten im Norden – Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln feiert 20 Jahre Palliativstation

(PM) Als eine der ersten in Norddeutschland ist im März 2004 die Palliativstation des Krankenhauses St. Raphael Ostercappeln der Niels-Stensen-Kliniken gegründet worden. Ein eigenes Team aus Ärzten, Pflegenden, Physiotherapeuten und Sozialarbeitern ist seitdem ausschließlich für die Versorgung der schwerstkranken und sterbenden Patienten zuständig. Für die neue Station wurden vier Patientenzimmer von einer normalen Bettenstation abgetrennt und mit Möbeln wohnlich gestaltet. Inhaltlich getragen war die Arbeit vom Konzept der Palliativmedizin, welches die Verbesserung der Lebensqualität der schwerstkranken Patienten und die Begleitung ihrer Angehörigen in den Fokus rückt.

Barbara Schällig, leitende Oberärztin der Palliativstation, und Stationsleitung Christine Vogt, Fachkrankenschwester Palliativpflege, im Gespräch mit einer Angehörigen (von links). Foto: NSK

Bereits zehn Jahre zuvor war das Palliativ- und Hospizmodell Spes Viva entwickelt worden, welches im Krankenhaus St. Raphael auf einer Normalstation praktiziert wurde. „Dadurch hatten wir schon erste Erfahrungen in der Begleitung Schwerstkranker und Sterbender gesammelt“, sagt Barbara Schällig, leitende Oberärztin der Palliativstation. Gleichzeitig habe man aber auch festgestellt, dass das ständige Umschalten von intensiver, persönlicher Begleitung auf den normalen Krankenhausalltag auf Dauer für Ärzte und Pflegende schwer zu leisten und belastend sei.

Das Team der Palliativstation im Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln freut sich über das 20-jährige Bestehen der Palliativstation. Foto: NSK

Während der Zeit des damaligen Chefarztes Prof. Dr. Winfried Hardinghaus und des Facharztes Jürgen Wilmsen-Neumann ging das Spes-Viva-Modell dann in die Gründung der Palliativstation über – mit norwegischem Expertenwissen. Wilmsen-Neumann war zuvor einige Jahre beruflich in Bergen/Norwegen tätig und hatte sich bei dem dort führenden Palliativmediziner Stein Husebø fortgebildet. Da steckte die Palliativmedizin in Deutschland noch in den Anfängen. „Es gab noch kein ambulantes Palliativnetzwerk“, sagt Barbara Schällig. Der Hospiz- und Palliativstützpunkt Osnabrück beispielsweise wurde erst 2009 gegründet. „Dadurch, dass es keine Alternativen gab, waren wir mit unserer kleinen Palliativstation Anlaufstelle für Patienten aus dem ganzen Landkreis und der Stadt Osnabrück“, so Schällig.

Inzwischen ist das Palliativnetz in der Region gewachsen und weitere Palliativstationen sind entstanden. Auch die Palliativstation im Krankenhaus St. Raphael hat sich weiterentwickelt: Unter der Leitung von Barbara Schällig behandelt und begleitet ein multiprofessionelles Team im Schnitt 200 Patienten jährlich. 2007 wurde ein Wintergarten angebaut, 2022 erfolgte die Renovierung der ganzen Station und 2023 wurden zwei weitere Patientenzimmer angeschlossen.

„Wir freuen uns, seit 20 Jahren eine qualifizierte, komplexe und ganzheitliche Palliativbehandlung anbieten zu können“, so Schällig. „Damit geben wir den Menschen in der Region einen liebevollen, schützenden Mantel (lat. pallium).“