Mahnmal gegen geschlechtsspezifische Gewalt und Femizide eingeweiht
(PM) Wer in den vergangenen Wochen rund um den Willy-Brandt-Platz am Schlosswall unterwegs war, hat das neue Kunstwerk vielleicht schon längst gesehen: drei Hände aus Cortenstahl. Es ist ein Mahnmal gegen geschlechtsspezifische Gewalt und Femizide, das zugleich das international geltende „Signal of Help“ bekannter machen wird. Jetzt wurde es offiziell eingeweiht.
Femizid, ist der Begriff für Tötung von Frauen aufgrund des Geschlechts. Nach zwei durchgeführten und einem versuchten Femizid in der Region will das Gleichstellungsbüro auf die hohe Zahl von Mädchen und Frauen aufmerksam machen, die von Gewalt betroffen sind – für viele von ihnen ist das eigene Zuhause kein sicherer Ort. „Gewalt ist keine private Angelegenheit, die hinter verschlossenen Türen und zugezogenen Vorhängen stattfindet. Wir können die Verantwortung, gegen Gewalt aufzustehen nicht auf die Betroffenen abwälzen“, sagte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. „Nehmen Sie dieses Mahnmal zum Anlass, laut zu sein gegen Gewalt und Diskriminierung.“
Die Künstlerin Irène Mélix hat drei menschengroße Hände mit aufeinanderfolgenden Gesten gestaltet: die flache Hand, den eingeklappten Daumen und dann die anderen Finger, die sich über den Daumen legen. Mit diesem Zeichen macht eine Person darauf aufmerksam, dass sie sich bedroht fühlt und Hilfe braucht. Es hat sich schnell über die Plattform TikTok verbreitet und wird zunehmend bekannter. Dieses Zeichen hat in der Vergangenheit bereits Leben gerettet.
Es geht aber auch darum, auf die Gewaltexzesse hinzuweisen, die regelmäßig stattfinden, und an vergangene Taten zu erinnern. Das Mahnmal dient der Prävention und ist zugleich ein Ort, der das Thema dauerhaft sichtbar macht, an einem Platz, der von vielen Menschen gesehen und besucht wird.
Finanziell unterstützt wurde das Projekt durch die Vernetzungsstelle, die durch das Projekt Frauenrechtskonvention CEDAW Mittel des Landes Niedersachsen zur Verfügung stellte.
Foto: Einweihung des Mahnmals gegen geschlechtsspezifische Gewalt und Femizi-de: Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (links), Heba Najdi vom Antidis-kriminierungsbüro, Ann Kristin Schneider und Patricia Heller vom Gleichstel-lungsbüro und die Künstlerin Irène Mélix. © Stadt Osnabrück, Silke Brickwedde |