Mehr Waffen in Niedersachsen

(LT) In Niedersachsen haben immer mehr Menschen den Kleinen Waffenschein und besitzen Schreckschuss- und Reizstoffwaffen. Laut dem Innenministerium hatten Ende 2022 fast 79.800 Menschen den Kleinen Waffenschein, der zum Führen von Schreckschuss-, Reizstoff und Signalwaffen in der Öffentlichkeit berechtigt. Damit ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um rund 4.000 gestiegen. Auch die Zahl der Besitzer von Waffenkarten ist gestiegen. Mehr als 252.200 Niedersachsen dürfen scharfe Schusswaffen erwerben und besitzen, das sind rund 1.600 mehr als noch Ende 2021. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Jäger und Sportschützen. Gleichzeitig gibt es weniger Niedersachsen mit einem Großen Waffenschein, der zum Tragen scharfer Waffen in der Öffentlichkeit berechtigt. Ende 2022 wurde diese Erlaubnis rund 670 Menschen erteilt. Diese Erlaubnis bekommen vor allem Mitarbeitende von Unternehmen, zum Beispiel zum Bewachen von Geldtransporten.

Auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa teilte Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens mit, dass sie diese Entwicklung mit Sorgen erfülle. „Diese Entwicklung ist definitiv keine gute. Mehr Waffen führen nicht zu mehr Sicherheit in einer Gesellschaft – im Gegenteil. Insbesondere Schreckschusswaffen sind häufig auf den ersten Blick nicht von scharfen Schusswaffen zu unterscheiden.“ Dabei betonte sie auch, dass Niedersachsen sowohl laut den Zahlen der Kriminalitätsstatistik als auch laut Umfragen in der Bevölkerung im Rahmen der Dunkelfeldforschung ein sicheres Bundesland sei.