Osnabrücker Ferienprogramm weiterhin beliebt

(PM)Eintauchen in andere Welten, Kreativangebote, Badespaß, Outdoor-Action und Ausflüge gehörten auch in diesem Sommer wieder zum breiten Programm des Osnabrücker Ferienpasses. Für die insgesamt 630 Angeboten meldeten sich zusammen 11.800 junge Teilnehmer an. 

Der Ferienpass hat in Osnabrück Tradition und verschönert Familien seit fast 50 Jahren den Sommer. Für Osnabrück Ersten Stadtrat Wolfgang Beckermann ist das Programm ein Erfolgsmodell „Der Ferienpass hat eine herausragende soziale Funktion. Jedes Kind kann abwechslungsreiche Sommerferien erleben – unabhängig vom Budget der Familie.“ 

Zahlen, Daten und Fakten und ein Resümee
Nach zwei Jahren coronabedingter Pause konnte die Stadt Osnabrück beim Ferienpass wieder die beliebten Vergünstigungen wie die kostenlosen Badeintritte und den kostenlosen Zoobesuch anbieten. Zum ersten Mal zusammengefasst in der sogenannten BonusCard. Rund 4.300 BonusCards gab die Stadt Osnabrück in den Sommerferien an Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 17 Jahren aus. Davon gingen etwa 2.500 BonusCards kostenlos an Jungen und Mädchen, die den Osnabrück-Pass besitzen. 

An den insgesamt 630 Angeboten nahmen 1.887 Kinder teil – wobei manche nur einen Programmpunkt nutzten und andere möglichst viel in den Ferien mit dem Ferienpass-Programm erleben wollten. Alle Aktionen zusammen verzeichneten 11.800 Teilnehmer. Und neun Kinder nutzten die kostenlose Begleitung für Kinder mit Beeinträchtigungen. Wolfgang Beckermann freut es vor allem, dass es gelungen war, möglichst vielen Kindern den Zugang zum Programm zu ermöglichen: „Wir arbeiten stetig daran, dass alle trotz möglicher Hemmschwellen wie einer sprachlichen Barriere sowie einer körperlichen oder geistigen Einschränkung an den Ferienpass-Aktionen teilnehmen und in den Ferien ihren Spaß haben können.“ 

Mehrsprachige Ferienpass-Informationen
Um möglichst viele Kinder und Jugendliche zu erreichen, übersetzte die Stadt Osnabrück unter anderem den offizielle Ferienpass-Flyer in Arabisch, Türkisch und Ukrainisch. „Und um zusätzlich Sprachbarrieren abzubauen, haben wir ein Erklärvideo auf die Ferienpass-Startseite gesetzt, das Schritt für Schritt zeigt, wie die komplette Seite in jede beliebige Sprache übersetzt werden kann“, berichtete Michaela Teuber, Ferienpasskoordinatorin von der Stadt Osnabrück. 

Ferienpass-Aktionen für Kinder mit Beeinträchtigungen
Um allen Kindern die Möglichkeit zu geben an den Ferienpassveranstaltungen teilzunehmen, bot die Stadt Osnabrück zudem wieder ein kostenloses Begleitangebot für Kinder mit Beeinträchtigung an. Neun Kinder haben dieses bei insgesamt 29 Veranstaltungen genutzt. Michel Höffer, Student der Sozialen Arbeit, hat das Team für Begleitung koordiniert: „Für alle Kinder und Jugendliche gab es zuvor ein Kennenlerntreffen mit dem jeweiligen Betreuenden.“ Bei den Veranstaltungen seien die Kinder immer herzlich angenommen worden und hätten sich sehr gut in die Gruppe einfinden können. Michael Ulrich vom Ferienpass-Büro begleitete beispielweise ein Kind, das bei handwerklichen Aufgaben etwas Unterstützung benötigte. „Ansonsten war ich einfach nur dabei und habe mich im Hintergrund gehalten“, berichtete Ulrich, und seine Kollegin Arsum Bulut erklärte: „Wir haben versucht, dass die Kinder soweit möglich normal mitmachen konnten – aber hatten immer ein Auge auf sie.“ 

Qual der Wahl
Besonders beliebt in diesen Sommerferien seien das Trampolinspringen, die Tagesfahrten sowie das Kanufahren und Floßbauen gewesen, wusste Linnea Ehler vom Ferienpass-Büros. Für jeden war bei den 630 angebotenen Aktionen etwas dabei:

Einen riesigen Spaß hatten die Ferienpass-Kinder beispielsweise bei den Wasserspielen im Heinz Fitschen Haus im Osnabrücker Stadtteil Schinkel. „Das Rutschen ist das Beste – und besonders gut geht es auf dem Bauch“, fand Amal (9), doch Maris (7) widersprach vehement: „Das Beste sind die Wasserbomben.“ 

Eine andere Art von Outdoor-Action organisierten das Jugendzentrum Westwerk und der Erlebnispädagoge Christian Pösse am Piesberg: Im Mittelpunkt stand das Bauen einer 70 Meter langen Seilbahn. Hier war Teamwork gefragt, alle packten gemeinsam an. 

Bei der Ferienpass-Aktion „Podcast und Hörspiel Produktion“ des Hauses der Jugend konnten Kinder ein Hörspiel selbst vertonen. Da die Ferienpass-Kinder viele gute Einfälle für eine ihren Podcast hatten, war die größte Herausforderung daraus eine einzige Geschichte zu machen. 

Eine gute Stimmung herrschte im Stadtteiltreff Alte Kasse in Hellern, als die Ferienpass-Kinder sich dort zum „Gestalten mit Ton“ trafen. Anni (7) war ganz vertieft darin, ihre Tongegenstände anzumalen. Sie hatte ein unter anderem Maikäfer gestaltet: „Denn Maikäfer bringen Glück.“ 

Keine Maikäfer, sondern Echsen, Schlangen und Spinnen standen im Fokus als der Diplom-Sozialpädagogen und Reptilienspezialisten Armin Bauer ins Gemeinschaftszentrum (GZ) Lerchenstraße kam. Dort begeisterte die Bartagame Else die Ferienpass-Kinder am meisten. Ihr durften sie jedoch im Gegensatz zur präparierten Echse namens Hugo nicht ins Maul fassen. 

Echte Harry-Potterfans wiederum trafen sich in diesen Ferien im Jugendzentrum Ostbunker im Osnabrücker Stadtteil Schinkel, wo sie in Teams bei verschiedenen Spielen ihr Wissen und Können unter Beweis stellten. 

Und eine besondere Ferienpass-Aktion war das Projekt Kinderstadt, bei dem sich 9- bis 14-jährige Kinder und Jugendliche selbst verwalten. Gelenkt wurde die Kinderstadt von einem Stadtrat an dessen Spitze die achtjährige Ida als Oberbürgermeisterin gewählt wurde. Die neunjährige Aya hatte sich ebenfalls zur Wahl aufstellen lassen. Das hatte zwar nicht geklappt, aber für sie stand fest: „Ich will mich beim nächsten Mal wieder bewerben, denn sowas will ich auch machen, wenn ich groß bin.“

 

Bild:Beim Bau ihrer 70 Meter langen Seilbahn am Piesberg brauchten die Ferienpass-Kinder Vanessa (10), Lieke (9), Emilia (9), Frederick (12) und Luca (10) (von links) ordentlich Kraft – sie hatten bei der Outdoor-Action des Jugendzentrums Westwerk jedoch auch viel Spaß. © Claudia Sarrazin