Minh-Tan: Zoo sorgt sich wegen gefährlichem Virus

(LT) Der Zoo Osnabrück sorgt sich um den fünfjährigen Elefantenbullen Minh-Tan. Der hat sich mit einem lebensbedrohlichen Herpesvirus infiziert. Der tritt bei Asiatischen Jungelefanten häufig auf, weil sie noch nicht über ausreichende Antikörper verfügen. Jetzt zeigt auch Minh-Tan erste Symptome und bekommt laut einer Mitteilung des Zoos antivirale Medikamente und nach Möglichkeit auch Blutplasma-Transfusionen. Der Zoo teilte dazu mit, dass die Behandlung in etwa einem Drittel der Fälle erfolgreich ist. Für den Zoo und das Team bedeutet die Behandlung aber einen großen Aufwand. Täglich werden Blutproben per Flugzeug in ein Labor im Zoo Rotterdam gebracht und dort untersucht. Auch für Minh-Tan selbst bedeutet die Behandlung Stress. Medikamente und Flüssigkeit werden laut dem Zoo rektal und unter einer Sedierung verabreicht. Bis zu 40 Liter Wasser werden dabei eingeführt. Das Blut für die Plasmatransfusion kommt aus dem Allwetterzoo in Münster. Weil die Transfusion aber länger dauert, ist die Sedierung notwendig.

Für Menschen ist das Virus nicht gefährlich, trotzdem ist das Elefantenhaus aktuell wegen der Krankheit geschlossen. Die anderen Elefanten sind aber auf der Außenanlage zu sehen. Der Zoo geht davon aus, dass auch sie sich mit dem Virus infiziert haben, die Krankheit bei ihnen aber nicht ausbricht. Laut dem Zoo Osnabrück ist der Elefantennachwuchs Yaro nicht in Gefahr, weil er über die Muttermilch Antikörper aufnimmt. Auch die 9-jährige Sita sei alt genug, damit sie hoffentlich genug Antikörper gebildet hat.

 

Foto ©Zoo Osnabrück/Lisa Simon